New Pay erklärt: So denken Sie Vergütung neu

In einer Arbeitswelt, die immer vielfältiger, digitaler und selbstbestimmter wird, geraten klassische Gehaltssysteme unter Druck. Mitarbeiter:innen wünschen sich heute mehr als bloß ein fixes Monatsgehalt – sie wollen verstehen, wie sich ihr Einkommen zusammensetzt, mitgestalten dürfen und fair behandelt werden. Genau hier setzt New Pay an.Was sich hinter dem Begriff verbirgt, warum dieser Ansatz für moderne Unternehmen so spannend ist und wie Sie New Pay Schritt für Schritt in die Tat umsetzen können, haben wir für Sie zusammengefasst!

1 | Was bedeutet New Pay?

“New Pay” beschreibt ein modernes Vergütungskonzept, das auf TransparenzFairness und Flexibilität basiert. Im Gegensatz zu klassischen Gehaltssystemen, die oft von starren Hierarchien, Verhandlungsmacht und Intransparenz geprägt sind, stellt New Pay die Frage: “Wie können Gehälter gestaltet werden, die den Werten und der Kultur eines Unternehmens gerecht werden und gleichzeitig die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen ernst nehmen?

”Das Konzept ist eng mit dem Wandel der Arbeitswelt (“New Work”) verbunden: Flache Hierarchien, agile Teams, neue Führungsmodelle und ein verändertes Verständnis von Arbeit und Sinn fordern auch neue Antworten zum Thema Vergütung. Die Entstehung von New Pay ist somit eine Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen – von Generationenwechseln über den Fachkräftemangel bis hin zum wachsenden Wunsch nach Sinnstiftung, Gleichstellung und Selbstverantwortung.

Typisch für Gehaltssysteme nach dem New Pay-Konzept sind zum Beispiel:

  • Transparente Gehaltsstrukturen, die nachvollziehbar machen, wie sich Gehälter zusammensetzen und entwickeln.
  • Partizipative Modelle, bei denen Mitarbeiter:innen in Gehaltsentscheidungen einbezogen werden.
  • Flexible Vergütungselemente, die individuelle Lebenssituationen und Leistungen berücksichtigen – etwa durch Boni, Benefits oder zeitliche Gestaltungsspielräume.
  • Werteorientierung, bei der nicht nur Leistung und Position zählen, sondern auch der Beitrag zur Unternehmenskultur und zum Team.

New Pay ist also kein One-Size-Fits-All-Modell, sondern ein Orientierungsrahmen, den jedes Unternehmen individuell ausgestalten kann – je nach Kultur, Branche und Zielgruppe. Wichtig ist: Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um Haltung!

2 | Welche Prinzipien prägen New Pay?

Entstanden ist das Konzept New Pay im Jahr 2017, als die Autor:innen und Berater:innen Sven Franke, Stefanie Hornung und Nadine Nobile damit begannen, innovative Gehaltsmodelle in der Praxis zu untersuchen. Aus ihren Erkenntnissen entstanden sieben zentrale Prinzipien, die Unternehmen helfen, faire und zukunftsfähige Gehaltssysteme zu entwickeln.

Die sieben Dimensionen von New Pay geben dabei keine fixen Regeln vor, sondern bieten Raum für individuelle Lösungen – immer im Einklang mit der eigenen Unternehmenskultur:

  • Fairness
    Gerechte Vergütung heißt: Klare Kriterien, nachvollziehbare Entscheidungen und ein Gefühl von echter Augenhöhe.
  • Transparenz
    Wer weiß, wie das Gehalt entsteht, versteht Zusammenhänge besser und vertraut eher. Offenheit schafft Klarheit.
  • Selbstverantwortung
    Mitarbeiter:innen werden ermutigt, ihre Entwicklung mitzugestalten – auch, wenn es ums Gehalt geht.
  • Partizipation
    Wer mitreden darf, fühlt sich ernst genommen. Beteiligung an Gehaltsfragen fördert Motivation und Zusammenhalt im Team.
  • Flexibilität
    Nicht jede Lebensphase sieht gleich aus. Flexible Benefits und Gehaltsbausteine helfen, individuell zu unterstützen, wo es wirklich Sinn macht.
  • Wir-Denken
    Statt Ellenbogenmentalität steht beim New-Pay-Ansatz der gemeinsame Erfolg im Vordergrund.
  • Permanent Beta
    Vergütung ist nie „fertig“. Was heute passt, sollte morgen vielleicht schon reflektiert und bei Bedarf angepasst werden. So bleibt das Gehaltssystem agil und zukunftsfähig.

Diese sieben Dimensionen geben Orientierung – ohne Zwang. Denn klar ist: New Pay funktioniert nur, wenn es zum Unternehmen und den Menschen darin passt.

3 | Warum klassische Gehaltssysteme an ihre Grenzen stoßen

Klassische Vergütungsmodelle orientieren sich häufig an starren Hierarchien, Dauer der Betriebszugehörigkeit und individuellem Verhandlungsgeschick. Doch Strukturen wie diese passen immer weniger zu den Anforderungen der modernen Arbeitswelt und den Erwartungen von Arbeitnehmer:innen. Viele traditionelle Gehaltssysteme sind außerdem wenig transparent: Mitarbeiter:innen wissen oft nicht, wie Gehälter zustande kommen oder worauf sie Einfluss nehmen können. Das sorgt nicht nur für Unsicherheit, sondern auch für Frust – vor allem, wenn vergleichbare Leistungen unterschiedlich entlohnt werden.

Hinzu kommt: Klassische Modelle sind meist wenig flexibel. Sie lassen individuelle Lebensphasen, persönliche Bedürfnisse oder neue Arbeitsmodelle wie Teilzeit, Remote Work oder Jobsharing kaum zu. Wer sich mit dem eigenen Gehalt nicht gesehen oder fair behandelt fühlt, verliert schnell die Motivation und orientiert sich neu. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, Wertewandel und einem wachsenden Bewusstsein für Work-Life-Balance wird deutlich: Vergütung ist mehr als ein reines Monatsgehalt. Unternehmen, die weiter auf überholte Systeme setzen, können damit den Verlust von Talenten riskieren und im Wettbewerb um neue Mitarbeiter:innen auf lange Sicht das Nachsehen haben.

4 | Welche Chancen und Herausforderungen bringt New Pay mit sich?

New Pay bietet enormes Potenzial – für Unternehmen genauso wie für Mitarbeiter:innen. Richtig umgesetzt, schafft das Konzept mehr Gerechtigkeit, Transparenz und Motivation. Wer offen über Gehaltsstrukturen spricht, Wertschätzung nicht nur in Worten zeigt und auf individuelle Lebenssituationen eingeht, fördert Vertrauen und stärkt die Bindung zum eigenen Unternehmen nachhaltig.
Besonders in agilen, werteorientierten Organisationen kann New Pay zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden. Mitarbeiter:innen erleben ihre Vergütung nicht mehr als starres System, sondern als flexibles, nachvollziehbares Modell, das ihren Beitrag sichtbar macht und gleichzeitig Raum für persönliche Entwicklung lässt.

Doch der Weg dorthin ist, wie die meisten grundlegenden Veränderungen, nicht ohne Hürden:

  • Transparenz erfordert Mut und Vorbereitung – etwa klare Kriterien für Gehaltsentscheidungen und die Bereitschaft, bestehende Unterschiede zu hinterfragen.
  • Partizipation braucht Zeit und Struktur, um Gehaltsfindung im Team oder durch Mitarbeiter:innengremien sinnvoll zu gestalten.
  • Und nicht zuletzt bedeutet New Pay auch einen Kulturwandel: Führungskräfte werden zu Moderator:innen, Vertrauen ersetzt Kontrolle und Entscheidungen werden gemeinsam getroffen.

Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen stellen, gewinnen jedoch doppelt: Sie schaffen ein Arbeitsumfeld, das Leistung würdigt und Menschen in ihrer Vielfalt ernst nimmt. Dadurch fühlen sich Mitarbeiter:innen wiederum nicht mehr bloß als kleine Rädchen. Denn wer aktiv mitbestimmen kann, spielt eine wichtige Rolle und fühlt sich außerdem fair behandelt. So entsteht nachhaltige Motivation von Mitarbeiter:innen ganz von selbst.

5 | Wie lassen sich New-Pay-Ansätze in die Praxis umsetzen?

New Pay beginnt nicht mit einem radikalen Systemwechsel, sondern mit der bewussten Entscheidung, Vergütung neu zu denken – als Teil der Unternehmenskultur. Viele Organisationen starten mit kleinen, gut planbaren Schritten, um Erfahrungen zu sammeln und die Mitarbeiter:innen aktiv einzubeziehen:

  • Ein möglicher Einstieg ist mehr Transparenz: Durch die Offenlegung von Gehaltsstufen, einheitlichen Kriterien zur Gehaltsermittlung oder regelmäßigen Gesprächen zur individuellen Entwicklung wird das Tabu, über Geld zu sprechen, gebrochen. Auch Feedbackprozesse und klare Kommunikation rund um Gehalt und Anerkennung tragen dazu bei, Vertrauen aufzubauen.
  • Ein weiterer Hebel ist Partizipation. In einigen Organisationen bringen Mitarbeiter:innen eigene Gehaltsvorschläge ein oder wirken aktiv an der Gestaltung von Gehaltsstrukturen mit – alles auf Basis klar definierter Kriterien und gemeinsam vereinbarter Spielregeln. Solche Modelle stärken das Gefühl von Fairness und Mitverantwortung.

Wichtig ist: Es gibt nicht den einen, richtigen Weg. Je nach Branche, Größe und Kultur des Unternehmens kann New Pay ganz unterschiedlich aussehen – vom sanften Einstieg mit flexiblen Benefits bis hin zu partizipativen Gehaltsmodellen. Entscheidend ist, dass Veränderungen nachvollziehbar und gemeinsam gestaltet werden.

Ein Praxisbeispiel für gelebtes New Pay könnte etwa so aussehen:Person A kommt jeden Tag mit dem Auto ins Büro und profitiert deshalb von einem Fahrtkostenzuschuss. Person B dagegen nutzt lieber das E-Bike und bekommt es vom Unternehmen zur Verfügung gestellt, während Person C öffentlich pendelt und sich über ein Öffi-Jahresticket freut. Person D, die nur einen kurzen Fußweg ins Büro hat, kann stattdessen eine “reguläre” Gehaltserhöhung beantragen.
So bekommen alle vier Mitarbeiter:innen genau den Benefit, der zu ihrer individuellen Lebenssituation passt. Und wenn sich diese verändert, können die Gehaltsbausteine das auch – ganz flexibel und ohne starrem Korsett, in dem irgend etwas “muss”.

6 | Benefits als Teil von New Pay

Ein zentrales Element moderner Vergütung sind Benefits, die flexibel auf die Lebenssituation von Mitarbeiter:innen eingehen – unabhängig von ihrer Arbeitszeit oder Rolle im Unternehmen. Gerade im Rahmen von New Pay gewinnen solche Zusatzleistungen an Bedeutung: Sie zeigen Wertschätzung im Alltag, stärken die emotionale Bindung und lassen sich individuell gestalten.

Besonders wirkungsvoll und gleichzeitig steuersparend sind Gutscheine. Unternehmen können ihren Mitarbeiter:innen damit innerhalb des gesetzlichen Rahmens komplett abgabenfreie Benefits zukommen lassen. Das schafft nicht nur finanziellen Mehrwert, sondern auch Anerkennung, die spürbar im Alltag ankommt und bares Geld wert ist. Ob für LebensmittelRestaurantbesuche oder Shopping: Gutscheine sind wahre Wunscherfüller und lassen sich einfach in bestehende HR-Prozesse integrieren.

Im Sinne von New Pay sind solche Benefits mehr als nur eine nette Zugabe – sie machen Vergütung flexiblerpersönlicher und gerechter. Mitarbeiter:innen erhalten ein Stück Entscheidungsfreiheit zurück, während Unternehmen ein starkes Zeichen für moderne, mitarbeiter:innenorientierte Gehaltssysteme setzen. Pluxee unterstützt Sie dabei mit smarten Benefit-Lösungen, die sich individuell anpassen lassen – damit sowohl Mitarbeiter:innen als auch Arbeitgeber:innen von echtem Mehrwert profitieren.

 

7 | Fazit: Mit New Pay und ein bisschen Mut zur fairen Vergütung

New Pay ist mehr als nur ein Trend – es ist das Spiegelbild einer neuen Arbeitswelt, in der Fairness, Vertrauen und Mitgestaltung wichtiger sind als starre Gehaltsstufen. Wer heute effektives Employer Branding betreiben möchte, kommt an transparenten, flexiblen und sinnstiftenden Vergütungsmodellen kaum vorbei. Natürlich lässt sich ein klassisches Gehaltssystem nicht über Nacht umkrempeln, aber erste Schritte – etwa in Richtung mehr Transparenz oder durch die Einführung flexibler Benefits – können schon viel bewirken. Entscheidend ist dabei nicht die auf Anhieb perfekte Lösung, sondern der Wille, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.
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